Das Kolpingwerk Deutschland und Kolping International unterstützen seit vielen Jahren die Initiative Lieferkettengesetz. Trotz des Widerstandes zahlreicher Unternehmen und Investoren hat die EU-Kommission einen Vorschlag für eine Omnibusgesetzgebung vorgestellt, die eine massive Verwässerung der EU-Lieferkettenrichtlinie enthält. Bisher hatte Ursula von der Leyen immer betont, geplant sei lediglich eine „Vereinfachung” der Berichtspflichten für Unternehmen, in der „Substanz” solle sich nichts ändern. Von diesen Beteuerungen ist nichts mehr zu sehen.
Kolping International:Widerstand gegen Verwässerung der EU-Lieferkettenrichtlinie

Einknicken vor Rechtsaußen
Durchgesetzt haben sich stattdessen die Rechtsaußen-Fraktionen im EU-Parlament, die lauthals eine vollständige Abschaffung des Green Deal fordern, sowie die großen Lobbyverbände, die bereits seit Jahren gegen die Lieferkettenrichtlinie kämpfen. Umsetzbar wird diese massive Verwässerung der Richtlinie im Europäischen Parlament nur mithilfe rechtsextremer Fraktionen sein, also durch einen Abriss der Brandmauer.
Die EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) sorgt für fairen Wettbewerb und einheitliche Regeln, indem sie Großunternehmen zur Achtung von Menschenrechten und Umweltstandards verpflichtet und Verstöße ahndet. „Mit aller Kraft wehren wir uns dagegen, dass dieser wichtige Fortschritt für eine global verantwortungsvolle und soziale Marktwirtschaft verwässert wird“, betont der Freiburger Erzbischof Stephan Burger.
Deutsche Unternehmen befürworten Sorgfaltspflichten
Die Mehrheit der deutschen Unternehmen handelt verantwortungsvoll, befürwortet die gesetzliche Verankerung von Sorgfaltspflichten und kommt mit den Anforderungen des deutschen Lieferkettengesetzes gut zurecht. Eine Abschwächung der EU-Lieferkettenrichtlinie wäre ein Schlag ins Gesicht all dieser Unternehmen und ein fatales Signal an alle Arbeiter*innen, die dieses Gesetz schützen soll.
Die Initiative Lieferkettengesetz wird von über 90 Menschenrechtsorganisationen, Umweltverbänden, Gewerkschaften, kirchlichen und entwicklungspolitischen Organisationen getragen.