Datum:
20. Sept. 2024
Von:
Dr. Tobias Kanngiesser
Prima Klima Bratkartoffel-Wochenende:Prima Klima mit Feuerkartoffeln und Bratäpfeln
Wie können wir unseren Alltag nachhaltig gestalten und Gottes wunderbare Schöpfung bewahren? Mit diesen Fragen kamen zwölf Familien aus der Pfarreiengemeinschaft Frechen vom 6.-9.9. zum "Prima-Klima-Wochenende" nach Gemünd.
Das Wochenende fand schon zum zweiten Mal in Kooperation mit dem Familienbund Kolping Köln statt. Die Herausforderung: Wie schaffen wir es, ein Wochenende in Gemeinschaft so nachhaltig wie möglich zu verbringen?
Schon die Anreise war gut geplant, damit sich wenig wie möglich Autos bewegt wurden. 29 Kinder im Alter von 0-14 Jahren und 23 Erwachsene fuhren in Fahrgemeinschaften in das Selbstversorgerhaus in die Eifel. Nach dem Bettenbeziehen wurde mit mitgebrachten "Resten aus dem Kühlschrank" zu Abend gegessen. So steuerten alle etwas zum Mitbringbuffet bei. Es war vielfältig, bunt und schmackhaft! Der Abend klang mit Kennenlernspielen, Gesellschaftsspielen und einem gemütlichen Austausch aus.
Schon um 8 Uhr startete am Samstagmorgen das Frühstück mit Brötchen vom örtlichen Bäcker, mitgebrachter, selbstgemachter Marmelade, Fairtrade-Kaffee, Tee, Milch und Sprudelwasser aus den mitgebrachten Wassersprudlern. Die Sprudler ersparen viel an Müll und Transportkapazitäten. Gestärkt trafen wir uns mit der Wildnis-Pädagogin Andrea Wittwer auf der Hauswiese. Mit ihr sind wir zu einer "Kräuterwanderung" aufgebrochen und entdeckten gemeinsam vielfältige und heilsame Kräuter. So sind beispielweise Brennnesseln das absolute Superfood, Spitz- und Breitwegerich gut gegen Stiche oder kleinen Wunden, Gänseblümchen schmecken nussig und der Rotklee süßlich. Das Wasser auf dem Frauenmantel verleiht äußerlich "ewige Schönheit" und ist als Tee gut bei Magen-Darm-Problemen … Toll zu sehen, wie wunderbar Gottes Schöpfung ist!
Nach einer familiengerechten Einführung in die Welt der Kräuter und erlebnisreichen Waldspielen haben wir auf einer Wiese all die Kräuter gesucht, die wir dann gemeinsam zu einem Kräuterquark, Kräuterbutter und Brennnesselsalz verarbeiteten. Auch Hirsche genießen die Wiesenkräuter, wie uns ihre Fußspuren verrieten.
Danach trag sich die Gruppe mit vollen Kräuterkörbchen zurück im Haus - rund um die Küche. Jeder hat direkt angepackt und Kartoffeln geschält, Kräuter geschnippelt und einen mit bunten Blumen verzierten Kräuterquark und Kräuterbutter gezaubert. Lecker, einfach und mit dem Schatz aus der umliegenden Natur entstand so in Gemeinschaft ein fantastisches Mittagessen.
Am Nachmittag wurden bei tollem Wetter auf der Hauswiese viele Tische aufgebaut und Workshops angeboten. Ziel des Nachmittags war es, Dinge zu basteln, herzustellen oder Gebrauchtes neu zu verwerten und so unseren Alltag nachhaltiger zu gestalten. Mit mitgebrachten Nähmaschinen wurden aus alten Stoffresten oder Kleidern Geschenksäckchen genäht, damit in Zukunft kein Geschenkpapier mehr verwendet werden muss. Aus alten Kerzenresten wurden neue Kerzen gegossen, aus Wollresten Armbändchen geknotet und aus "Müll" Musikinstrumente hergestellt, die beim Abschlussgottesdienst direkt zum Einsatz gekommen sind.
Parallel unterhielten wir uns darüber, wie wir den Alltag nachhaltig gestalten können und tauschten dazu Tipps und Tricks aus. So wurden Stromspar-, Müllvermeidungs- oder Foodsharing-Möglichkeiten besprochen.
Wer mit den Workshops durch war, konnte die Feuerstelle richten, Stockbrotteig kneten oder den Abschlussgottesdienst vorbereiten. Mit vielen neuen Impulsen und Anregungen ging es fließend in den Abend über, der mit Lagerfeuer, Stockbrot, Bratäpfeln, Feuerkartoffeln und Liedern einen tollen Ausklang fand.
Am Sonntag räumten wir schon vor dem Frühstück unsere Zimmer, sodass wir uns nach dem Essen und Spielen zu einem tollen selbst vorbereiteten Outdoor-Wortgottesdienst trafen. Mit einer großartig zusammengewürfelten Band mit Querflöte, Gitarren, Ukulele, Keyboard und den gebastelten Instrumenten, dankten wir Gott für seine Schöpfung, hörten eine Lesung über die Entstehung der Welt und bekamen Impulse, worüber wir uns in Bezug auf Gottes Schöpfung sorgen, welche Wünsche und Bitten wir haben, was wir entdeckt haben und was wir uns zum Schutz der Schöpfung vornehmen.
So ging ein großartiges Wochenende mit toller Gemeinschaft, vielen wichtigen Impulsen zum Thema Nachhaltigkeit und spirituellen Elementen zu Ende. Wir freuen uns schon auf das Nachtreffen und sind gespannt, welche Impulse wir aus dem Wochenende in den Alltag integrieren konnten.
Text: Markus Gehringer