Wir alle sind zur Heiligkeit berufen, zu einem konkreten Christsein im Heute. Adolph Kolping war berufen, im 19. Jahrhundert auf das Elend der Gesellen auf der Walz eine christliche Antwort zu finden. Er hat sich dieser Situation gestellt und mit ganzer Kraft eine Bewegung initiiert, die bis heute im Kolpingwerk weiterbesteht.
Dabei war er ein Mensch wie Du und ich, mit Widersprüchen, mit Ecken und Kanten. Er war mitunter aufbrausend und ärgerlich, wenn sich ihm Hindernisse in den Weg stellten. Er war auf der anderen Seite fromm und bis zur Erschöpfung engagiert. Er war ein Mensch des 19. Jahrhunderts in Deutschland und in den Ländern deutscher Sprache. In seinem Lebensweg können wir viel vom Evangelium lesen und seine Jesusnachfolge entdecken.
Wir beten um seine Heiligsprechung, weil wir davon überzeugt sind, dass sich sein weltweites Werk noch mehr verbreitet – dazu braucht es ein nachgewiesenes Wunder, das auf ihn zurückgeht. Ich finde, dass sein Wirken heute so viele Anhängerinnen und Anhänger hat, ist eigentlich Wunder genug. Mir ist er ein Vorbild – ein Heiliger – mit dem ich Zwiesprache halten kann.