1985 wurde die Partnerschaft zwischen Kolping Diözesanverband Köln und Kolping Kolumbien begründet. Sabine Terlau, die frühere stellvertretende Diözesanvorsitzende, hat die Partnerschaftsarbeit gemeinsam mit Diözesanpräses Peter Jansen maßgeblich geprägt. In den ersten zwanzig Jahren engagierte sich Bernd Hillebrand mit großem Einsatz für den Aufbau dieser Partnerschaft. Dafür wurde er 2005 mit dem Ehrenzeichen des Kolpingwerkes Diözesanverband Köln ausgezeichnet.
Partnerschaft:40 Jahre Köln-Kolumbien

Neuer Untertitel
„Wir blicken mit großer Dankbarbarkeit auf diese vier Jahrzehnte zurück“, so Sabine Terlau. „Wir haben viele sichtbare Spuren in Kolumbien hinterlassen: durch die Schule in Mariquita, die als Kindergarten begonnen hatte, durch das Sozialzentrum in Usme, durch viele Kolpinggeschwister, die sich durch Mikrokredite eine Existenz aufbauen konnten. Aber noch wesentlicher sind für mich die Spuren, die in den Herzen der Menschen hinterlassen wurden – sowohl bei uns als auch bei den Kolpinggeschwistern in Kolumbien.“
Auch der Vorsitzende von Kolping Kolumbien, Edilberto Sánchez Rico, auf der 22. Nationalversammlung am 15. März für die Unterstützung aus der Ferne – sowohl Kolping International, als auch den Kolpinggeschwistern im Diözesanverband Köln. Er betonte die hohe soziale und politische Bedeutung der Kolpingarbeit in Kolumbien.
Usme

Ein Leuchtturmprojekt ist das Gemeinschaftszentrum in Usme, am Stadtrand von Bogotá. Schulabbrüche, frühe Schwangerschaften, Drogenkonsum und Männergewalt in der Familie sind in dieser sozial benachteiligten Region überdurchschnittlich hoch.
Seit Januar 2025 startet Kolping Kolumbien ein neues Projekt, das hundert Kindern und Jugendlichen die Chance geben will, aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Durch unterschiedliche Workshops – zum Beispiel Tanz, Kochen, Lesen, Englisch, Buchhaltung und Betriebswirtschaft - werden die jungen Menschen in ihrer persönlichen, emotionalen und sozialen Entwicklung gefördert. Ziel ist es, ihnen Wege aufzuzeigen, ihre Lebensumstände zu überwinden.
Die zwei Kolpingsfamilien im Stadtteil Usme und Ciudad Bolivar, Delicias y Sabores und La Kolmena, bekommen Verantwortung für den Betrieb des Zentrums und können dort wieder Hausaufgabenhilfe und Kurse für Erwachsene anbieten.
Zudem wird die Bekanntheit und Reichweite des Kolping-Werks durch die kontinuierliche Promotion während der Tanz- und Schulkurse gesteigert, sodass auch weitere interessierte Personen und Familien erreicht und zur aktiven Teilnahme am Verbandsleben motiviert werden.
Hilfe zur Selbsthilfe
Mit dem Weiterbildungsprogramm RUTA 5K schult Kolping Kolumbien die Mitglieder in Unternehmensführung, Buchhaltung und Kreditwesen. Dadurch können die Mitglieder ihre Projekte ökonomisch viel sicherer strukturieren, ihre Gewinne steigern sich danach in der Regel um 20 Prozent. Die Mehreinnahmen dienen dann wiederum dazu, ihren Kindern eine bessere Bildung zu ermöglichen oder sich noch mehr in Nachbarschaftsinitiativen einzubringen. Jedes Jahr durchlaufen rund 30 – 40 Personen das Programm Ruta5k, das mal in präsenz, mal online stattfindet. Kolping Köln hat dieses Programm durch sein Weihnachtsmailing 2023 ermöglicht. Dafür noch einmal herzlichen Dank!
Finanzgenossenschaft
Im Jahr 2024 gründete Kolping Kolumbien eine Finanzgenossenschaft. Denn viele der Kolpinger verfügen nicht über die Voraussetzungen, auf dem normalen Kleinkreditmarkt Anschubfinanzierungen zu bekommen. Da hilft Kolping mit geringen Beiträgen und Zinsen aus. Kolping International hat die Genossenschaft mit einer Anschubfinanzierung und Aufstockung unterstützt.
„In 40 Jahren Partnerschaft ist viel bewegt worden“, sagt Diözesanpräses Peter Jansen. „Wir blicken mit großer Zuversicht in die Zukunft und wünschen unseren Kolpinggeschwistern in Kolumbien weiterhin viel Tatkraft, Mut und Gottvertrauen!“.